Was ist Green Care?

Der Begriff Green Care fasst alle Interventionen zusammen, die die positive und unterstützende Wirkung der Natur, von Tieren und Pflanzen nutzen, um Menschen zu helfen und sie zu fördern.

Dabei geht es konkret um die Förderung der körperlichen und seelischen Gesundheit, der sozialen Gegebenheiten, aber auch um pädagogische Maßnahmen und die der persönlichen Entwicklung. Bekannte Beispiele sind etwa tiergestützte Interventionen, Gartentherapie, oder Lernort Bauernhof. In Fällen,in denen eine Verbesserung des jeweiligen Zustandes nicht mehr erreicht werden kann (etwa in Fällen schwerer Demenz) soll mithilfe dieser Maßnahmen zumindest der gegenwärtige Zustand möglichst lange aufrecht erhalten werden.

In Österreich und anderen Teilen Europas und der Welt gibt es inzwischen viele unterschiedliche Fachgebiete von Green Care, die an ganz unterschiedlichen Orten und für ganz unterschiedliche Menschen angeboten werden.

Egal ob mit Tieren oder Pflanzen, auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Schulen, Kindergärten, Haftanstalten oder im Wald… es ist für (fast) Jede*n etwas dabei!

Allerdings werden nicht zielgerichtete Aktivitäten in der Natur oder mit Tieren, sowie der reine Heimtierbesitz, nicht zu Green Care gezählt. Dazu bedarf es eines konkreten und speziell entwickelten Programms mit vordefinierten Zielsetzungen, deren Erreichung auch dokumentiert und evaluiert wird.

Was ist Green Care nicht?

Green Care Initiativen sind kein Ersatz für andere medizinische, soziale oder pädagogische Konzepte, und ganz sicherlich kein Allheilmittel.

Obwohl sie viele Möglichkeiten bieten, muss jede Intervention individuell gewählt und auf die Bedürfnisse der jeweiligen Person abgestimmt werden. Dabei gilt es, alle möglichen Richtungsweiser oder Grenzen zu berücksichtigen, wie z.B. Allergien, Abneigungen oder Ängste, ebenso wie ein kulturell bedingter oder auf früheren Erfahrungen beruhender Unwille.

Der persönliche Wunsch und die individuellen Möglichkeiten einer Person müssen immer respektiert werden. Nur so ist Förderung nach Maß im Sinne von Green Care möglich!

Die bekanntesten Fachgebiete in Österreich

Unter Gartentherapie und Gartenpädagogik versteht man therapeutische und pädagogische Programme, die der Gesundheit, dem Wohlbefinden und der Förderung der Teilnehmer*innen durch gärtnerische Aktivitäten dienen sollen.

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Unter Gemeinschaftsgärtnern, oftmals auch unter den Begriffen urban gardening oder city farming bekannt, versteht man gärtnerische Aktivitäten, die gemeinschaftlich durchgeführt werden, oftmals an öffentlich zugänglichen Orten in städtischen Räumen.

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Unter Naturpädagogik und ähnlichen Fachbereichen wie Outdoor-, Erlebnis- und Umweltpädagogik werden pädagogische Konzepte zusammengefasst, die das Lernen in, mit und von der Natur im Fokus haben. Konkret geht es um die Förderung persönlicher und sozialer Kompetenzen über Gruppenerfahrungen und selbstständiges Handeln in der Natur.

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Unter Sozialer Landwirtschaft versteht man alle Green Care Maßnahmen, die auf landwirtschaftlichen Betrieben stattfinden. Egal ob Pädagogik, care farming, geschützte Arbeitsplätze oder soziale Initiativen.

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Unter tiergestützten Interventionen (TGI) fasst man alle gezielten Maßnahmen zusammen, die unterschiedliche Tierarten als unterstützendes Element im Sinne von Green Care einsetzen. TGI gibt es in vielen Fachgebieten, etwa in der Therapie, Pädagogik, Rehabilitation, Pflege, (Re)Integration und der sozialer Arbeit.

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Unter Waldtherapie und Waldpädagogik werden therapeutische und pädagogische Programme im und mit dem Wald zusammengefasst.

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