Social Farming in Higher Education

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Von 2017-2020 koordinierte der Thüringer Ökoherz e.V. ein Projekt zur Hochschulbildung für die Soziale Landwirtschaft.

Obwohl die Nachfrage nach Bildungsangeboten steigt, gibt es nur wenige Hochschulen, die Studierenden der Landwirtschaft, Sozialpädagogik oder Psychologie auf die speziellen Anforderungen der Sozialen Landwirtschaft vorbereiten können.
Dabei benötigen Höfe, die Soziale Landwirtschaftsprojekte realisieren möchten, ein spezielles Wissen. So muss eine Landwirt*in, welche*r mit suchtkranken oder geistig behinderten Menschen arbeiten möchte, über bestimmte sozialpädagogische Grundkenntnisse verfügen. Für die Arbeit in einem landwirtschaftlichen Setting, in der tier- oder gartengestützten Therapie benötigt ein Sozialpädagoge ebenso spezifische Fähigkeiten.

 

Das Projekt „Social Farming in Higher Education“ (SoFarEDU) knüpft hier an.

Gemeinsam mit Hochschulen aus verschiedenen europäischen Ländern wurden Lehrangebote und Lehrmaterialen entwickelt, welche der Interdisziplinarität der Sozialen Landwirtschaft gerecht werden: Landwirtschaftliches Wissen, Projektmanagement, sozialpädagogische und betriebswirtschaftliche Fähigkeiten werden hier miteinander kombiniert.

Folgende Hochschule waren Teil der strategischen Partnerschaft, welche durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union gefördert wurde:
•    Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (Deutschland)
•    Jabok Academy (Prag, Tschechien)
•    Universität Südböhmen (Budweis, Tschechien)
•    Szent István Universität (Gödöllö, Ungarn)
•    Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (Wien, Österreich)
•    Die norwegische Hochschule für Landwirtschaft und längliche Entwicklung (Bryne, Norwegen)

Das Projekt wurde Ende 2020 erfolgreich abgeschlossen und nach externer Evaluation durch die deutsche ERASMUS+ Nationalagentur der Europäische Kommission als Best Practice vorgeschlagen.

Unter anderem sind eine Reihe frei verfügbarer Ressourcen entstanden, die Hochschulen ab sofort bei der Entwicklung von Kursen und Kursmaterialien unterstützen. Siehe: https://sofaredu.eu/what-we-do-our-results/

Auch die Website https://bio-thueringen.de/sozlaw/soziale-landwirtschaft-social-farming-in-higher-education/ bietet viele nützliche Hinweise.

1. Qualitätsstandards zur Lehre

Diese Publikation möchte Hochschulen unterstützen, die Kurse in Sozialer Landwirtschaft bereits anbieten oder in Zukunft anbieten wollen. Sie zielt darauf ab, Qualitätsstandards festzulegen, die den Bezugsrahmen für eine qualitativ hochwertige Ausbildung in Sozialer Landwirtschaft setzen. Die Qualitätsstandards für die Lehre der Sozialen Landwirtschaft beziehen sich dabei auf die Lehrinhalte und deren Priorisierung. Auf diese Weise können sie universitäre Lehrangebote zur Sozialen Landwirtschaft und deren Vergleichbarkeit in Europa unterstützen.

2. Rahmenlehrplan Soziale Landwirtschaft

Der Rahmenlehrplan zeigt, welches Wissen, welche Fähigkeiten und welche Kompetenzen angehenden Sozialen Landwirt*innen vermittelt werden sollte. Der Curriculum richtet sich dabei sowohl an Lehrkräfte landwirtschaftlicher als auch sozialpädagogischer Fakultäten.

3. Modulkatalog Soziale Landwirtschaft – Abstracts zu möglichen Lehreinheiten an Hochschulen

Der Modulkatalog Soziale Landwirtschaft basiert auf dem Lehrplan „Curriculum Social Farming in Higher Education“. Das Buch stellt kurz zusammengefasst verschiedene Lehrinhalte und Kursideen vor. Basierend auf diesen Zusammenfassungen können Lehrkräfte ihre eigenen Kurse gestalten. Themen wie „Die Soziale Landwirtschaft als Erbringer gemeinnütziger Leistungen“, „Methoden der Sozialen Arbeit“, „Gartenarbeit mit Menschen mit besonderem Bedürfnissen“ oder „Personalführung in der Sozialen Landwirtschaft“ werden kurz und knapp beschrieben, um Lehrenden Ideen für die Entwicklung eigener Kurse zu geben.

4. Didaktisches Handbuch Soziale Landwirtschaft

Die im Modulkatalog beschriebenen Kurzzusammenfassungen können mit Hilfe des didaktischen Handbuchs zu umfassenden Kursinhalten weiterentwickelt werden.
Wie kann ein Thema eines Abstracts so weiterentwickelt werden, dass hieraus ein kompetenzbasierter Kurs entsteht? Diese Frage kann mit Hilfe dieser Handreichung beantwortet werden.

5. Lehrbuch Soziale Landwirtschaft – Unterrichtsmaterial und Übungen

In diesem Lehrbuch wurden ausgewählte Inhalte des Modulkatalogs Soziale Landwirtschaft zu ausführlichen Lehrmaterialien weiterentwickelt. Beispielhaft werden hier sieben Themen, die für die Lehre zur Sozialen Landwirtschaft von Relevanz sind, ausführlich beschrieben. Themen wie Sozialen Arbeit in der Sozialen Landwirtschaft, der Nutzen der Natur für die menschliche Gesundheit, Unternehmertum in der Sozialen Landwirtschaft oder Soziale Landwirtschaft und kurze Wertschöpfungsketten werden in dem Buch vorgestellt. Alle Kapitel enthalten Ideen für Übungen und Hausaufgaben, um das Wissen mit den Studierenden weiter zu vertiefen.

6. Tipps und Tricks zur Onlinelehre

Onlinelehre gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch in der Sozialen Landwirtschaft, wo es eigentlich darum geht, „die Hände dreckig zu machen“ und direkten Kontakt mit Tier und Natur zu erleben, spielt die Onlinelehre mittlerweile eine Rolle. Wie Onlinelehre funktioniert, verrät eine Handreichung. In einer Präsentation sind Tipps und Tricks zur Onlinelehre zur Sozialen Landwirtschaft zudem kurz zusammengefasst.

 

Kontakt:

Claudia Schneider

Thüringer Ökoherz e.V.

Telefon: (+49)3643 8819150

Mobil: (+49)157 71549657

Email: c.schneider@oekoherz.de

http://bio-thueringen.de

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