Seniorenangebote auf landwirtschaftlichen Betrieben

Forschungsprojekt an der Hochschule Holzminden (Deutschland)

Einzelne landwirtschaftliche Betriebe haben in den letzten Jahren ein Angebot für Hochaltrige oder Demenzkranke aufgebaut, sei es über einen Mittagstisch, ein Freizeitangebot, die Vermietung von Räumen mit einem hauswirtschaftlichen Service, den Aufbau einer kleinen Tagesstätte oder eines Wohnheims. Die Kombination von Landwirtschaft und Dienstleistungen für alte Menschen ist in anderen europäischen Ländern – insbesondere in den Niederlanden oder Norwegen –deutlich verbreiteter als hierzulande. Hemmnisse bestehen oft darin, dass wenig Kenntnis über formale Grundlagen vorherrscht. Zudem gibt es keine Beratungsstrukturen, da Landwirtschaft und Altenhilfe in Verwaltung und Politik vollkommen getrennt sind.

Gerade in kleinen Dörfern könnten sich mit solchen Angeboten neue Chancen eröffnen. Zum einen steigt die Zahl hochaltriger Menschen, die alleine leben, vielleicht Unterstützung benötigen oder einfach nur ein Bedürfnis nach Kontakten haben. Zum anderen kann sich für landwirtschaftliche Betriebe eine zusätzliche Einkommensoption ergeben. Dafür gilt es aber Möglichkeiten zu schaffen, um Beratung, Weiterbildungsangebote oder Partner finden zu können.

Im Zukunftszentrum Holzminden-Höxter wird nun im Forschungsprojekt VivAge analysiert, welche Erfahrungen landwirtschaftliche Betriebe machten, die bereits ein Angebot für Senioren aufgebaut haben. Das können sowohl kleine Maßnahmen mit einem Zeitumfang von ein oder zwei Stunden in der Woche als auch umfassende Konzepte sein, für die der Betrieb umgebaut wurde. Voraussetzung ist nur, dass die Zielgruppe aus Senioren besteht und das Ganze auf einem Betrieb stattfindet, der auch aktiv Landwirtschaft betreibt. Dabei werden die unterschiedlichen Agrarstrukturen der jeweiligen Bundesländer berücksichtigt. Mit Hilfe der Ergebnisse werden Modelle und Praxisleitfäden für interessierte Betriebe oder dörfliche Akteure entwickelt.

Aus der Liste der Betriebe mit Seniorenangeboten werden acht ausgewählt, um die Erfahrungen über Interviews mit Betriebsleitern und teilnehmenden Senioren tiefergehend zu analysieren Die Betriebe erhalten hierfür eine Aufwandsentschädigung und natürlich eine Rückmeldung über die Ergebnisse.

Interessierte Betriebe können sich per Telefon oder Mail sowie auf der Website des Projekts näher informieren. Dort kann ein kleiner Fragebogen direkt beantwortet werden, der auch gerne zugeschickt wird.

 

Claudia Busch

Zukunftszentrum Holzminden-Höxter

Telefon: 05531/126-279

E-Mail: info@vivage.de

www.vivage.de