Neue Studie „Gesundheitsfördernde Wirkung von Gärten“

Team des Forschungsknotens Green Care an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien freut sich sehr bekanntgeben zu können, dass die Publikation der neuen Literaturstudie „Gesundheitsfördernde Wirkung von Gärten“ nun fertig ist.

Das PDF kann auf unserer Website http://www.greencare.at/publikationen/ kostenfrei heruntergeladen werden.

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Die Inhalte der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Hintergrund

Das Gärtnern und Aktivitäten in Gärten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Dies gilt sowohl für die individuelle Ebene, der Ebene der Gesellschaft und die praktische Umsetzung in Pädagogik, Prävention und Therapie. Die Orte, an denen Gartenarbeit stattfindet, sind sehr vielfältig. Gegärtnert wird sowohl in privaten Gärten, in Schulgärten, in Gemeinschaftsgärten und heilsamen bzw. therapeutischen Gärten, um die in Österreich am häufigsten vertretenen zu nennen.

Ziel

Ziel der Studie war es einen Überblick über die Wirkung unterschiedlicher Gartentypen auf Wohlbefinden und Gesundheit zu erhalten.

Methode

Eine umfassende Suche in elektronischen Datenbanken erfasste wissenschaftliche Arbeiten mit Peer Review im Zeitraum zwischen 1980 und November 2015. Die Suche erhob sowohl förderliche als auch abträgliche Effekte von Gärten und dem Gärtnern auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzenden.

Ergebnisse und Diskussion

Die Ergebnisse zeigten wohltuende Wirkungen von Gärten und Gartenarbeit auf die körperliche, geistige und soziale Gesundheit sowie pädagogische Aspekte für die verschiedenen Gartentypen. Themen im physischen Bereich waren mehr körperliche Aktivität, bessere motorische Fähigkeiten und ein gesünderes Ernährungsverhalten. Bezüglich mentaler Gesundheit wurden Stressreduktion, verbesserte Stimmung, bessere kognitive Funktion und ein Gefühl der Leistung sowie die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Identität im Garten beschrieben. Leistungen für die soziale Gesundheit und im Bereich der Pädagogik waren das Teilen von Wissen und Produkten, besseres Lernen, verbesserte soziale Einbindung und erhöhtes gesellschaftliches Engagement. Die Studien berichten hauptsächlich über günstige Wirkungen, Forschung zu negativen Wirkungen ist kaum zu finden. Diese positiven Ergebnisse ermutigen zur Anwendung von gartenbasierten- Interventionen im Bereich von Green Care. Die Studien nennen aber auch zahlreiche Einschränkungen. Vor allem lassen sie aufgrund von Mängeln im Forschungsdesign nur vorsichtige Interpretationen zu, Verallgemeinerungen sind meist nicht zulässig. Darüber hinaus trennen sie kaum zwischen den Effekten der Gärten und den Effekten der Tätigkeit im Garten.

Empfehlungen

Die gefundenen Ergebnisse unterstützen die praktische Anwendung von Garten-Interventionen für den verschiedenen Gartentypen. Allerdings sollten diese Interventionen sorgfältig geplant und mit geeigneten Methoden ausgewertet werden. Des Weiteren sollte die zukünftige Forschung theoriebasiert erfolgen und ein entsprechendes Studiendesign aufweisen. Dies scheint wichtig für beide Stränge der Forschung, jene über die Auswirkungen von Gärten sowie die Auswirkungen von Gartenarbeit auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzenden. Österreich weist derzeit noch große Forschungslücken auf, welche es im Rahmen der Weiterentwicklung von Green Care zu schließen gilt.

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Weiterführende Informationen und Kontakt:

Dr. Dorit Haubenhofer (van Meel)

Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik

A-1130 Wien

dorit.haubenhofer@agrarumweltpaedagogik.ac.at